Dänemark-Runde Tag 17

Ebeltoft nach Hov

„Oh, bist Du mit Deinem Zelt gestern Abend nicht weg geschwommen?“ Die Frau an der Rezeption beim Auschecken versuchte es mit Humor.

Tatsächlich hat es am Abend ziemlich auf die Pläne geprasselt und große Pfützen auf dem Platz hinterlassen.

Geschlafen habe ich wie immer den Umständen entsprechend gut, musste aber schon um 6 Uhr mal kurz hoch. Die Sonne ging auf und nur wenige Wolken waren zu sehen. Dennoch habe ich mich nur kurz zurück in den Schlafsack gerollt, denn der Wetteronkel versprach Regen für den ganzen Tag. Da wollte ich doch gerne mein Zelt trocken einpacken.

Um halb zehn hatte ein wenig Wind und die Sonne die Feuchtigkeit auf und unter der Plane weitgehend abgetrocknet und ich war abfahrbereit.

Schon nach sieben Kilometern war ein Umkleiden fällig. Knielinge, Regenüberschuhe und eine Windjacke. Die hält zwar den den Regen nicht ab, aber die Regenjacke wäre zu warm gewesen. Ein weiteres Umkleiden war heute nicht nötig.

Ich folgte wieder weitgehend den Radweg 5 in Richtung Aarhus, wo ich nach 50 Kilometern gefühlt schnell ankam. Die Stadt habe ich mir erspart, obwohl sie schön sein soll. Im Regen allerdings habe ich noch weniger Lust dazu, als ohnehin schon.

Zudem ist gestern mein Fahrradschloss kaputt gegangen. Einfach innen zerbrochen. Zum Glück im aufgeschlossenen Zustand. Ich vermute nicht, dass jemand auf die bräsige Idee käme, mein schweres Geschoss zu klauen, wenn ich es mal unbeaufsichtigt abstelle, aber you never know…

15 Kilometer südlich lag der anvisierte Campingplatz. Die Beine drehten sich gut und in Anbetracht der Tageszeit und des anhaltenden Regens folgte ich entgegen meiner Planung dem R5 weiter. Off-Road ging es lange durch einen Wald. Dabei habe ich den Campingplatz verpasst und bin etwas aus der direkten Richtung herausgekommen. Das macht aber nichts.

Für eine gute Stunde hörte es auf zu regnen, als ich auf dem neu ausgewählten Platz in Hov eintraf. Zeit genug, um das Zelt einigermaßen trocken aufzubauen und einkaufen fahren zu können. Wieder einmal hat auch auf diesem Platz der Laden zu gemacht. Selbst eine Rezeption gibt es nicht mehr. Alles wird an einem Automaten gebucht und per Karte bezahlt. Für jeden Kauf gibt es dann eine PIN. Selbst zum öffnen der sanitären Anlagen in ein PIN-Code erforderlich.

Leider sitze ich nun schon wieder seit zwei Stunden im Zelt und höre wohlwollend dem Prasseln zu. Etwasgemütlich ist das ja auch, aber im Trockenen werden auch Die Wäsche und der Schlafsack nicht klamm 😉

Morgen geht es weiter. Schaun wir mal, wie weit…

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