Hamburg – und ewig grüßt das Murmeltier

Der Titel sagt es bereits und die nackte Zielzeit auch: 03:10:23h. Meilenweit am Ziel vorbei geschossen. Bei den Bayern wäre (ist) der Trainer Klinsmann entlassen worden, bei mir sehen die Konsequenzen und deren Folgen konkreter aus: Ich laufe keinen Marathon mehr!
Zumindest nicht um die 3 h zu knacken. Aus vorbei, Ende.
Auch heute, einen Tag nach dem letztendlich erfolgreichen Finish steht der Entschluss.
OK, gestern habe mir mir noch geschworen, frühestens 2010 wieder einen Marathon zu laufen, heute kann ich mir vorstellen, weitere, aber ohne selbst auferlegten Zeitdruck zu absolvieren. Aber, um das von klar zustellen und keinen Raum für Spekulationen zu lassen: zu einen „ich-möchte-nur-ankommen-Läufer“ werde ich nicht mutieren! Das ist und bleibt Sport und Wettkampf, bedeutet also Anstrengung und ein gerüttelt Maß an Schmerzen.
 Es ist einfach, eine Ausrede oder Entschuldigung zu finden, warum es wieder nicht geklappt hat.
– klar, die Bandscheibenprobleme drängen sich vordergründig auf und waren auch nicht zu vernachlässigen, aber erst in der zweiten Hälfte des Rennens, was ja mittlerweile für mich normal geworden ist.
– Das Wetter: herrlich warm, 12 Grad vor, 15 Grad beim Start, während des Marathons bis auf 26 Grad ansteigend, prima Sonnenschein – „Reiner-Döpke-Wetter“ also.
Sollte man meinen, denn schließlich bin ich meine besten Marathons bei warmen Wetter gelaufen. Vielleicht sollte ich das „Reiner-Döpke-Wetter“ mal neu definieren?
Glaube ich kaum, denn lieber schwitze ich, als ich friere; und ich friere wirklich leicht…
– Leichte Krämpfe in der Wade: nur anflugsweise zwischen KM 19 und 20, danach „vergessen“ weil…
– … ab KM konnte ich ohne heftige Seitenstiche nichts mehr essen (Gel) oder trinken; hier musste ich das erste Mal kurz stehen bleiben.
Eine genauere Analyse fällt schwer. Ich war wieder Trainingsweltmeister, habe den ganzen Winter über ordentlich trainiert, und konnte das im Wettkampf nicht umsetzen. Die Probleme aus der letzten Woche (Bandscheibe / verdreht…) waren vermutlich nicht die Ursache, die Schmerzen hatte ich nur auf den ersten, vielleicht 10, Kilometern – und die bin ich super gelaufen:
10 KM – 0:40:41 h – das kann sich sehen lassen
20 KM – 1:22:18 h
21,1KM- 1:27:14 h – mit Seitenstechen schneller als der Halbmarathon vor 2 Wochen; und das locker,, mit „gebremsten Schaum“
30 KM – 2:07:15 h – noch alles im grünen Bereich (zeitmässig zumindest)
40 KM – 2:59:30 h
42,2KM-3:10:23 h
15 „Solo“-Marathons habe ich jetzt gelaufen.
– 03:05h – 6 x
– 03:10h – 3 x
– 03:15h – 4 x
– 03:20h – 1 x
– 03:25h – 1 x
Die besten Zeiten habe ich (fast) jedes Jahr im Herbst gelaufen , nicht nur, weil ich 1/3 der Rennen im Frühling und 2/3 im Herbst bestritten habe, sondern vielleicht auch, weil ich mir über die (Triathlon-)Saison eine bessere Kondition erarbeitet hatte. Das wollte ich in diesem Jahr durch die 3 Halbmarathons im Vorfeld kompensieren, auch das hat nicht geklappt.
Einen Race-Report schreibe ich demnächst.

Ach so, ja: Da fällt mir noch ein: Platz 754 von 20.185 Starter/Innen war dann sooooo übel auch nicht.

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2 Kommentare

  1. hi reiner,

    es hat also wieder nicht sollen sein. gräm dich nicht all zu lange.

    zur analyse: hast du mal deine unterdistanzzeiten gecheckt bzw. in diverse taugliche rechner eingegeben. für den halbmarathon sollten da mindestens eine 1:25h/ eher besser stehen. der 10er in 38 tief oder besser 37 minuten.
    du bist etwa so meine preisklasse in 2008. ich hätte mich ehrlich mit diesen zeiten nicht getraut die 3h anzugehen. evtl. musst du, wie ich, noch vorab an den kürzeren distanzen am tempo feilen.

    grüßle oli und gute regeneration

  2. Hallo Olli

    Im Prinzip stimme ich dir zu, was das Tempo auf den Unterdistanzen angeht, aaaaber:

    – nun bin ich diverse Male nur knapp an der magischen Marke vorbeigeschrammt (03:01 – 03:03h und solche Geschichten),
    – meine HM Bestzeit steht bei 1:24h, dieses Jahr (gebremst bei 1:26)und Silvester bin ich noch eine 38:48h (da geht noch was) bei wirklich kalten Temperaturen gelaufen.

    An welche „tauglichen“ Rechner denkst du?

    Ich denke, da ist bei mir viel „Kopfsache“. Jedes Mal, wenn ich es einfach nur locker angehen wollte, hatte ich keine Mühe, schneller dabei zu sein, als Sonntag.

    Na ja, mit der klassischen Regeneration halte ich es nicht so sehr. Am Sonntag will ich wohl in Hannover den Halbmarathon rennen 🙂

    Gruß

    Reiner

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