Schlafsack

Über Schlafsäcke kann man wahrscheinlich nächtelang am Lagerfeuer diskutieren

und philosophieren, sich in den Online-Shops nicht nur dumm sondern auch dusselig (und arm) surfen und sich in diversen Outdoor- und Reiseforen mehr oder minder wertvolle Tipps anlesen.

Was steckt am Ende des Tages in der Packtasche oder im Rucksack?

Genau. Der Schlafsack, der:

  • vor allem dem eigenen, subjektiven Temperaturgefühl Rechnung trägt,
  • vom Preis-/Leistungsverhältnis ins Budget passt und
  • das Packmaß und/oder Gewicht einigermaßen erfüllt.

Frostköttel?

Ich erwähne es gerne noch einmal: Ich bin ein praktizierender Frostköttel, schwitze aber auch sehr schnell. Auf ein gerüttelt Maß an Komfort kann ich zudem nicht verzichten.
Mein Gepäckraum auf dem Fahrrad ist limitiert und meine Muskeln können nicht unbegrenzt Gewicht durch die Gegend „treten“.

Mit den Schlafsäcken ist das so:
Du kannst tierische Produkte bekommen: Schlafsäcke mit Daunenfüllung. Sie sind leicht und warm, vertragen allerdings keine Feuchtigkeit. Die Federn klumpen dann und trockenen nicht – können also nicht ausreichen wärmen. Und: Hmm… Das Ganze ist nicht so schon. Aber schau selbst, mach Dir ein Bild und entscheide dann.

Polyesterfüllungen sind voluminöser und schwerer als Daunen. Allerdings auch günstiger und Feuchtigkeit macht kein so großes Problem.

Meine erste Entscheidung war also klar: Kunstfaser! Mein Budget auch: so um die 100 EUR wollte ich ausgeben. Für 79 EUR habe ich ein Auslaufmodell geschossen.

Schlafsäcke, die diesen beiden Anforderungen entsprechen, wiegen rund 1,6 KG und haben ein Packmaß von ca. 48 x 25 cm. Da beißt die Maus kaum einen Faden ab.

Was sagt der schnellschwitzende Frostköttel zur Isolation?

Wie bei vielen anderen Dingen gibt es Industrienormen. Sie beschreiben in diesem Fall die Isolierungseigenschaften eines Schlafsacks.

DER KOMFORTBEREICH gibt die untere Temperaturgrenze an, bei der eine durchschnittliche Frau (25 Jahre / 60 kg / 1,60 m) eine Nacht komfortabel durchschlafen kann. In diesem Bereich fühlt sich auch der unerfahrene Benutzer jederzeit wohl.

DER ÜBERGANGSBEREICH gibt die untere Temperaturgrenze an, bei der ein durchschnittlicher Mann (25 Jahre / 70 kg / 1,73 m) eine Nacht komfortabel durchschlafen kann. Um warm zu bleiben, muß sich der Benutzer in diesem Bereich den Umständen entsprechend durch Kleidung und Verhalten anpassen.

DER RISIKOBEREICH gibt die untere Extremtemperatur an, die eine durchschnittliche Frau bei starker Kältebelastung begrenzt für 6 h aushalten kann. An Schlaf ist hier nicht zu denken. Im Risikobereich ist mit starkem Kälteempfinden zu rechnen. Es besteht das Risiko von Gesundheitsschäden durch Hypothermie (Unterkühlung).
Verstehste?
Ne, genau das ist das Problem:
Was erwarte ich in Schottland Anfang/Mitte Juni? Regen. Wind. Temperaturen: tagsüber irgendwie zwischen 15 und unter 20 Grad – tagsüber. Aber nachts? Sag es mir….
Ziemlich wahrscheinlich im (hoffentlich) hohen einstelligen Bereich.
Ich komme mal auf den Punkt:
Der Nordisk PUK -2°C ist das Ergebnis meiner Wahl geworden:

Er hat

  • ein Packmaß von 40 cm x 25 cm ø – das kann bei entsprechender Kompression etwas kürzer werden
  • eine Komfortzone von +4°C, ein Limit von -2°C und eine Extremtemperatur von -20°C (letzteres wird wohl nicht eintreffen) und
  • wiegt 1,6 KG (nachgewogen)

Das Material kommt kuschelig daher, und raschelt oder knistert nicht

Ich habe mich für die XL-Variante entschieden. Na ja… Weil es der letzte lieferbare Schlafsack war. Er hat ein Maß von 205 cm in der Länge x 85 cm im Schulter- und 53 cm im Fußbereich. Das macht die ganze Angelegenheit nicht zu eng und hoffentlich nicht zu groß – ein zu großer Schlafsack beding eine höherer Heizleistung des Körpers und die Luft im Schlafsack zu erwärmen. In einem Größeren liegt es sich aber bequemer – finde ich.

Ach so: farblich passt er zufällig auch zur Isomatte und zum Zelt 😉
So. Genug für heute. Ich muss nun Probeschlafen…!
Stay tuned
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