Wellcome to Scotland

Das klingt ja schon mal ganz sympathisch.

Nach einer ausgesprochen ruhigen Nacht in meiner Einzelkabine musste ich heute früh um 6 Uhr feststellen, dass wir schon im wolkenverhangenen Harwich angelegt hatten. Wie lange, keine Ahnung. Um halb sieben wurden die Fahrzeugdecks geöffnet und ich fuhr als Vorletzter von Bord.

Bis ist durch die Einreisekontrolle war, schlug die Uhr fast 8. Hunger und Durst meldeten sich im englischen Bodennebel zu Wort. Um die beiden Störenfriede zu beruhigen, liess ich mir noch drei Stunden Zeit, in der ich knapp 200 Kilometer zurücklegen könnte. Ne. Spaß war das nicht so wirklich. Extrem viel Verkehr, Unfälle, Regen und noch mehr Verkehr. Deutlich besser wurde das erst, als ich auch die letzten englischen Ballungsgebiete hinter mir hatte und Richtung Yorkshire kam.

Landschaftlich so richtig schön würde es in den Yorkshire Dales, die die auf der A66 umfuhr. Ich kann sie Euch nur wärmstens ans Herz legen. Vor vier Jahren habe ich sie ja bereits mit dem Rad bezwungen und habe noch immer Lust auf Mehr. Fotos? Leider keine. Ich war ohnehin schon arg in Zeitverzug und wollte meinen mühsam erkämpften Platz in der Reihe nicht hergeben. Zudem schiffte es noch immer wie blöd bei nur 13 Grad. Das änderte sich schlagartig, nachdem ich die Ostseite der Dales hinter mir hatte und hinunter nach Penrith kam. Recht schnell wäre die 20 Grad erreicht – auch ohne direkte Sonne.

Währen die Kilometer bis dahin nicht weniger werden wollten, schmolzen sie nun in der Wärme nur so dahin. Kurz hinter Carlisle beginnt bei Gretna nicht nur Schottland, recht schnell ändert sich die Landschaft von grünen Feldern und Wiesen zu argen, oft baumlosen Hügeln und Bergen, die von Schafen bevölkert werden.

Der Moloch Glasgow stört das Bild, aber auch den habe ich schnell hinter mir. Von der M8 aus sieht die Stadt alles andere als verlockend aus. Zum Glück musste ich bald danach die Autobahn in Richtung Westküste verlassen. Die Strassen wurden schmaler und schmaler. Aus M’s wurden A’s und schließlich Straßen der B-Kategorie.

Das Hafendorf Ardrossan war heute das Ziel. Hier checkte ich zunächst in dem vorgebuchteen B&B ein, lud mein Gepäck aus und fuhr dann zurück nach Irvine, um dort mein Auto für die kommenden drei Wochen auf dem Gelände eines Transportunternehmens abzustellen. Die 16 Kilometer zurück wären dann wieder „anschwitzen“ für morgen.

Ein überteuertes Guinness gab’s in der einzigen Kneipe des 2 KM entfernten Segelhafen. Etwas zu Essen verkaufte mir der Supermarkt. Bier nicht. Na ja. Hätten sie gemacht, aber mindestens 4 Dosen. Das war mir für heute zu viel und mitschleppen möchte ich keines. Wenn es geht.

Allerdings gibt es den nächsten kleinen Supermarkt wohl erst übermorgen 😂😂, wie ich später gesehen habe.

Die Insel Arran ist morgen als erstes das Objekt meiner Begierde. Man sieht die beeindruckende Kulisse eigentlich schon von Ardrossan aus. Eigentlich – heute nicht.

Auf dem Rad heute:

Kilometer: 15,7

Höhenmeter: 65

Zeit: 45 Minuten

Pannen: keine 😉

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