Bergtraining im Vorarlberg – es geht nur steil

Seit Dienstag ist es also etwas bergiger geworden. Ich bin fast geneigt zu sagen, ich habe mich verzockt – aber eben nur fast.
Etwas unwohl wurde mir, als ich acht Kilometer aus dem Tal, von dem aus meine beiden geplanten Touren losgehen sollten, bergan gefahren bin um nach Damüls, meinem Standort zu kommen. Das war nicht einfach nur bergauf. Es war war schon steil. Gleich unten geht es mit 12-14%-igen Rampen los und im weiteren Verlauf wird nur selten die 10%-Marke länger unterschritten. Damit fiel die Durchführung der ersten Tour schon mal ins Wasser. Die zu fahren wäre kein Problem, aber der Heimweg hätte mich gekillt.

Plan B: mit dem Rad ins Tal nach Au und dann dieselbe Strecke wieder hoch, am Hotel (kann ich nur weiterempfehlen) und durch Damüls hindurch (im Ort lauert noch einmal eine längere 12-%-Rampe) und dann weitere 8 Kilometer hoch zum Furkajoch auf 1.761 Metern Höhe (nicht zu verwechseln mit dem Furkapass in der Schweiz!). Wieder zurück zum Hotel waren das nur gute 35 Kilometer aber immerhin 901 Höhenmeter…
Hier bei uns gibt es nur steil: Entweder bergauf oder bergab“ – sagte die Hotelbesitzerin.
Am Mittwoch war eher durchwachsenes Wetter vorhergesagt. Eine gute Gelegenheit den für Dienstag geplanten Ruhetag nachzuholen und die neuen Wanderschuhe auszuprobieren. Leider hat das nur zwei Stunden angedauert, weil dann urplözlich schlechtes Wetter über den Bergkamm waberte – wortwörtlich…
Alpenkräuter und Blumenwiese
Aufkommendes Wetter
Am Donnertag dann die Königsetappe
Hoch aufs Furkajoch – diesmal ohne den Anlauf aus dem Tal. Trotzdem drückte das Frühstücksei schon recht kräftig in die falsche Richtung…
Anschließend folgte eine traumhaft lange Abfahrt durch das Laternsertal bis nach Rankweil. Diese Strecke ist schöner als die von Au auf das Furkajoch. Das Schöne daran: Hier gibt es kaum Spitzkehren die Auf- bzw. Abfahren sind überwiegend eher geschlängelt und vor allem haben sie einen guten Asphalt. Der Verkehr hält sich in Grenzen. Es macht einfach Spaß!
Blick vom Furkajoch Richtung Rankweil
Der letzte Anstieg ist geschafft
Entspannung 😉
Der war dann kurzfristig vorbei, als es unmittelbar in Rankweil schon weder mit 10% bergan nach Dünserberg, der mit 155 Einwohnern kleinsten Gemeinde Vorarlbergs ging.
Den Berg hätte man zwar durch das viel befahrene Rheintal umfahren können – ist ja aber nicht Sinn der Übung. Schön schlängelte sich der Weg mit einigen Auf’s und Ab’s bis nach Thüringerberg. Hier musste erst einmal ein Mittagessen zur Stärkung her, denn auf den nächsten 21 Kilometern ging es wieder Richtung Himmel. Der letzte Anstieg des Tages hinauf zum Faschinajoch. Hier lauerten dann noch einige längere Rampen über 10 und bis zu 14% auf mich.
Besonders demotivierend bei ohnehin schon schlechter Verfassung: Ein älterer Radfahrer hat mich locker überholt: Mit einem E-MTB. zum Kotzen! Ne wirklich… Das er kein Liedchen gepfiffen hat, war alles.
Da hört es bei mir mit dem Verständnis auf. Wenn Sport – dann Sport. Aber ohne Unterstützung!
„Ich bin am Wochenende mal eben den XX-Berg hochgefahrnen…“ Geht’s noch? Mit Strom?
Ich hab’s dann auch noch geschafft und hatte ab Faschina nur noch eine kurze Abfahrt durch eine Gallerie und dann wieder kurz hoch mit 12 % zum Hotel zu bewältigen.
Am Freitag geht es weiter nach Aalen zu Lisa. Freue mich
Print Friendly, PDF & Email