20. Etappe: Homerun

CHIP und REISE ENGEL

Der redselige Wirt von „Black Swan“ in Leyburn hatte mir nahegelegt, nicht nach Hull, sondern bis maximal Beverley zu fahren und in der schönen Kleinstadt, ca. 15-20 KM vor Hull gelegen, auf die Abfahrt der Fähre nach Rotterdam zu warten. „Hull. Kriminalität und Prostitution, Drogen und Alkohol“. Nun gegen anständiges Bier hätte ich keine Einwände gehabt – auf den Rest hatte ich keine Lust.

Zum Frühstück um 8 Uhr begrüßte er mich mit „Mahlzeit“. danach ließ ich es ruhig angehen. Eigentlich. Die Beine drehen in sich bei schönen warmen Wetter und angenehm kühlenden Wind wie wild. Schon um kurz nach 13 Uhr war ich in York – 70KM und in etwa Halbzeit. Die Altstadt war von Touristen überflutet – da bin ich gleich weiter gefahren. Durch Landschaften, wie wir sie von zuhause aus kennen. Immer entlang der mäßig befahrenen B1079. Der Plan war immer noch vor Hull zum stehen zu kommen. Das habe ich nicht geschafft. 

Ortseingang Hull: ein großes Hinweisschild: „Radfahrer! Notieren Sie sich die Rahmennummer Ihres Fahrrades und lassen Sie Ihr Gepäck registrieren„. Keine guten Vorzeichen, hier einen ganzen Tag zu verbringen. Ich bin ohne Umweg in den Hafen zu P&O gefahren und habe gefragt, ob man mich einen Tag früher mitnehmen könnte. Für eine Umbuchungsgebühr von £37 war das der Fall. Das war mir lieben, als a) für eine Übernachtung deutlich mehr zu bezahlen und b) einen ganzen Tag mit dem Rad und Gepäck am Hacken in Hull herumzulungern.


Um 16:30 war boarding zur abfahrt um 20:30h. Ich bekam eine Innen-Doppelkabine und war zufrieden, als ich später feststellen konnte, dass ich sie für mich alleine hatte.

Am Abendbuffet war ich fünfmal – plus Käse zum Nachtisch, ohne nennenswerte Magenerweiterung :-).

Abgesehen davon, dass eine Innenkabine logischerweise über kein Fenster verfügt und daher etwas beklemmend wirkt, lag meine Kammer über der Disco, ein Deck tiefer. Erst Livemusik – später DJ. Aber irgendwie fand ich dann doch meinen Schlaf.

Sechs Uhr wach werden, 7 Uhr Frühstück – nicht am Buffet. Das war mir zu voll.

Mit zwanzig Minuten Verspätung war ich um 9:20h wieder auf dem europäischen Kontinent angekommen.


Das Gefühl: Mhh. Kein Glücksgefühl jedenfalls. Eher ein Abschied. Aber ich bin noch nicht angekommen und hoffe, dieses Gefühl hält noch sehr lange an…

Bis hier hin vielen Dank für’s lesen. Ich werde in den nächsten Tagen noch die eine oder andere Betrachtung nachschieben. Bleibt dran!


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