Die Tage werden wieder länger

… taglich um fast zwei Minuten. Und das schon seit knapp 3 Wochen!

Besonders macht sich das beim abendlichen Laufen bemerkbar. Zugegeben, in den letzen zwei Wochen bin ich nicht auf die KM-Umfänge gekommen, die ich mir gewünscht hätte. Schnee- und Eisglätte liessen das nicht zu.
Ich bin nach Feierabend einige Male meine 16,3-KM-Hausrunde gelaufen. Aber nur, weil ich da jedes Schlagloch kenne. Trotzdem war es mindestens dreimal sehr grenzwertig. Jedes Mal eine tolle Herausforderung und Erfahrung – aber was passiert, wenn ich mich mal so richtig auf’s Mett packe? Ein Telefon habe ich nicht dabei. Auf einigen Abschnitten ist schon an einem muckelig warmen Sommerabend selten eine Läuferseele antreffen, geschweige denn, bei den neulich vorherrschenden Wetter- und Wegbedingungen. Letzte Woche habe ich bei Glatteis mehr als einmal die gesamte Breite des Wirtschaftsweges ausgenutzt und bei Schneeglätte öfter den „Sterbenden Schwan“ gegeben.
Die längeste Runde nach Weihnachten betrug nur 20 KM.

Einfacher ist es da, sich 4 Mal in der Woche im Keller auf die Rolle zu setzen. Einfacher, aber viel weniger motivierend. Schon nach 15-20 Minuten spritzt mir der Schweiß im ungeheizten Kellerraum förmlich aus den Poren. Nach 1,5 Stunden bildet sich trotz Handtüchern auf dem Rad eine deutliche Pfütze darunter. Nach 2,5 Stunden sind 3 Liter ausgeschwitzt und 4 Handtücher aufgebraucht. Die benötige ich dann auch, um die Wasseransammlung unter dem Rad wieder zu beseitigen.

Im Pool sieht es gemein aus.
Ich schwimme nicht gerne und zu dem leistungs- und motivationsmässig im unteren Drittel. Nun ist es so, dass wir in unserer Region sowohl eine Starterin in der Triathlon-Bundesliga (Ilona Pfeiffer) als auch Mitglied der 2. Bundesliga-Mannschaft des Triathlon-Teams Buschhütten (Daniel Knoepke) beherbergen. Klasse Sache und Aushängeschild für unseren Verein.
Frau Pfeiffer war zudem noch die deutsche Marathon-Meisterin 2007 und räumt hier in der Region so ziemlich alles ab was sich Lauf- oder Triathlon-Wettbewerb nennt.
Soooo. Sonntag vor einer Woche (weil ich ja nie zum Vereins-Schwimmtraining gehe) war ich mal wieder im Versmolder Hallenbad.
Das Auto von Daniel hatte ich schon auf dem Parkplatz gesehen. Das passiert öfter – wir schwimmen dann neben- bzw. hintereinander her. Ich ging davon aus, dass er sein Training schon fast beendet haben würde.
Gleichzeitig mir mir ging die Familie Pfeiffer ins Schwimmbad. Im guten Glauben an eine Familien-Plansch-Veranstaltung habe ich mich zusammen mit Daniel auf der einzigen abgesperren Schwimmbahn in die Fluten gestürzt, bis noch eine gelbe Badekappe (Ilona) auftauchte und für zusätzlichen Wellengang sorgte. Zudem ging noch eine langsamere Schwimmerin auf die Bahn.
Es ist unglaublich. Ilona und Daniel schwimmen zu sehen, ist Klasse. Das sieht so locker und einfach aus, das ich neidisch werde.
Allerdings war ich während des Schwimmens mehr damit beschäftigt, dafür zu sorgen, dass ich niemanden durch meine Langsamkeit behindere, als meinen eigenen Rhythmus zu finden. Nach einiger Zeit habe ich dann aufgegeben und bin in das „normale“ Schwimmbecken gewechselt, um locker einige Bahnen ziehen zu können.
Auf der Bahn war mir zu viel Unruhe entstanden. Schade eigentlich, denn von beiden kann ich viel lernen, wie ich am lezten Samstag erfahren durfte, als ich mit Daniel alleine auf der Bahn war und er sich die Zeit genommen hat, mit mir zu trainieren. Er hat sich letztendlich meinen langsamen Schwimmzeiten angepasst (hat dann immer mehr geschwommen) und hat mir vor allem meine Schwächen erklärt. Danke dafür!!

Noch gut 13 Wochen bis zum Hamburg-Marathon.
Ich habe das gute Gefühl, dass ich, wenn ich weiter so trainieren kann und verletzungs-/erkältungsfrei bleibe, die 3-Stunden-Marke knacken kann. Nur selten war ich in dieser Jahreszeit so gut drauf wie jetzt.