… frei nach dem bekannten Wutausbruch von Weltmeister Norman Stadler beim Ironman auf Hawaii 2005.
Um 5 Uhr habe ich mich bei kühlem Wetter und wolkenbehangenem Himmel aus dem Bett gequält, um nach 2 Stunden Anfahrt um 8 Uhr in Peine bei der Ausgabe der Startunterlagen sein zu können. Mit den Abläufen und Gegebenheiten musste ich mich nicht groß vertraut machen, die hatten sich seit meinem letzten Start vor zwei Jahren nicht geändert. So blieb genügend Zeit für das eine oder andere Schwätzchen mit Bekannten und Unbekannten und um die zwischenzeitlich vorhandene Sonne zum Wärmen zu nutzen. Die Zeit bis zum Start um 10:55h verflog so schnell, dass wir auf ein Einschwimmen im 18°C kühlen Eixer See verzichteten – ich lege eh keinen Wert darauf. Bei den Temperaturen stellte sich die „Neoprenfrage“ gar nicht erst, die Lufttemperatur lag gefühlt knapp unter 15°C, je nach Sonneneinstrahlung und Wind, dessen Stärke zwar zugenommen hatte, aber bei weitem noch unter dem Niveau von gestern lag, als ich mit Holger, Tim und Jörg noch 100 KM geradelt bin.
Nach dem Landstart war sofort ein reibungs- und berührungsloses Schwimmen im trüben See möglich. Die mögliche Schwimmstrecke ist so breit gehalten, dass Prügeleien nicht unbedingt nötig sind, selbst an den Wendebojen hatte ich keinen Körperkontakt. Waren die anderen alle schon vor mir? Schließlich handelt es sich ja um die Deutsche Meisterschaft der Altersklassen auf dieser Distanz. Da sind dann wohl die ganzen Cracks am Start. Nach der Hälfte wurde es einsam um mich herum. Die Gruppe vor mir konnte ich mehr erahnen als sehen. Nachbarn hatte ich keine. Nach hinten guckt man eh nicht. Da ich mit meinen Kontaktlinsen ja seit jeh her auf Kriegsfuß stehe fühlte ich mich bis kurz vor dem Wasserausstieg nach 1500 Metern zeitweilig etwas orientierungslos – trotzdem war ich der Meinung, einigermaßen zügig unterwegs zu sein und einen Zick-Zack-Kurs weitgehend vermieden zu haben.
An Land vermittelte mir ein kurzer Blick zurück, dass sich offenbar nicht mehr so viele Schwimmer meiner Startgruppe hinter mir befanden; die Wechselzone sah irgendwie auch ziemlich leer aus.
Na ja. Mal sehen, was die Radrunde so hergibt.
Nach ca 28 Minuten habe ich mich auf mein Rad geschwungen und nach 28,5 Minuten bin ich wieder abgestiegen.
Platten am Vorderrad. Das war’s dann also!? Die Schnapszahl 666, auf die ich im Vorfeld öfter angesprochen wurde, hat mir kein Glück gebracht.
Ich habe immer gesagt, dass ich auf einer Sprint oder Kurzdistanz nie einen Schlauch wechseln oder sonstige Reparaturen vornehmen werde. Die Zeit auf diesen kurzen Strecken ist dann einfach kaputt. Umso mehr bei einer Meisterschaft.
So stand ich dann auch wohl erst einmal 1 oder 2 Minuten, bis mir einfiel, dass ich einen Ersatzschlauch dabei habe. Den habe ich dann umständlich eingefädelt. Dummerweise ging mir beim Luftaufpumpen ein nicht unerheblicher Teil meine Druckluftpatrone daneben – ich habe das Teil mal irgendwann ausprobiert und danach nie gebraucht. Die Übung fehlt halt. Dazu der Ärger und die zittrigen Hände… Mit dem erneut halb platten Reifen bin ich dann zurück zum Stadion gerollt und habe auf meine Wechselbeutel gewartet, die sich auf einem LKW zurück vom See befanden.
Nach Hannover-Limmer vor einem Jahr nun also mein zweites D.N.F.*
Im Nachhinein habe ich die Vermutung, dass das Ventil nach dem Aufpumpen heute Morgen nicht ganz geschlossen war und so die Luft langsam entweichen konnte. Einen Defekt im Schlauch habe ich bislang nicht finden können. Der Schlauch hängt prall aufgepumpt im Keller. War wohl irgendwie mein Fehler, dass ich das nicht bemerkt habe.
Das Thema ist also abgehakt. Heute in zwei Wochen ist der IRONMAN in Frankfurt. Der längste Tag des Jahres – davon habe ich ja in diesem Jahr auch zwei… Wieder ist ein Jahr Training vorbei.
Die Trainingsumfänge werden jetzt herunter gefahren. Die Intensitäten in der nächsten Woche hoch gehalten.
Nach dem Vorfall von heute habe ich mich für den kommenden Sonntag noch zur Kurzdistanz in Steinbeck angemeldet.
Morgen muss der Büffel in die Werkstatt. Inspektion. Außerdem habe ich seit 1 Woche das Phänomen, das ich zeitweilig nicht auf das große Kettenblatt schalten kann (trotz vorgenommener Nachjustierung).
Positives aus der vergangenen Woche: Ich war zweimal Schwimmen ;-)) Vor allem aber ist meine komische Erkältung, besonders die massiven Schmerzen beim Schlucken weitgehend abgeklungen.
* D.N.F. = did not finish
So ein Mist!!
Take it easy.
Lieber heute, als in zwei Wochen ;-))
Ich habe immer gehofft, dass so etwas nur anderen passiert – wo ich doch ständig meinem Radl putze, warte und kontrolliere 🙁
Las den Kopf nicht hängen. FFM wird ein Triumph. Wg. Deiner Überschrift dachte ich erst DNF heißt DID NOT f***ing.:-)