Katastrophe!

Es ist nicht zum Aushalten! Wir haben schon fast Mitte Juli und der Sommerurlaub liegt bereits hinter mir.
Damit auch der Termin für die Maratona Dolomiti…
Seit dem letzten Blog-Eintrag im April ist sicher wieder einiges passiert. Mal sehen, ob ich es noch auf die Reihe bekomme:

Nur wenige Tage vor Ostern hatte ich mich entschlossen, von Karfreitag bis Ostermontag den Emsradweg zu radeln. 375 Kilometer von den Quellen in Hövelhof (Paderborn) bis hoch zur Mündung in Emden in vier Tagen sind nicht unbedingt eine Herausforderung und erst recht kein adäquates Training für die Berge. Da habe ich die Messlatte in Anbetracht des kühlen und regnerischen Wetters ein wenig höher gehängt und die Anfahrt nach Hövelhof (62KM) sowie eine direkte Heimfahrt (ca. 190 KM) gleich mit geplant.
Es kam dann einmal wieder anders: kurz nachdem ich die Unterkünfte gebucht hatte, kam am Gründonnerstag der Marschbefehl ab Montag erneut nach Kopenhagen zu gehen.
Dort habe ich dann mit Unterbrechnungen in Summe erneut drei Wochen verbracht – ohne Fahrrad dafür aber mit einem 13-Meter-Innenpool in dem ich so manchen Kilometer gezogen habe.
Dann kamen noch Zahltage für die Schrauber meines Vertrauens und diverse Onlinehändler:
Das „kleine Schwarze“ bekam endlich die seit einem Jahr überfälligen neuen Laufräder und natürlich eine Inspektion vor der Bergsaison.
Deutlich teurer wurden Erhaltungsarbeiten am „Roten Büffel“. Alles was Zähne hat und die Kette musste neu. Bei der Gelegenheit habe ich mir dann (natürlich auf wärmstes Anraten) ovale Kettenblätter gekauft, die mich bei den wenigen bisher gefahrenen Runden schon deutlich schneller unterwegs sein lassen.
Zum verlängerten Wochenende um Himmelfahrt hatte sich Jennie angekündigt. In das für den Allgäu geplante Kurz-Trainingslager ist sie dann kurzerhand mitgekommen, nach dem ich die Unterkunft passend umbuchen konnte und diesmal auch das Wetter mitspielte. in Fischen bei Oberstorf hatte ich ein günstiges Apartment gefunden. Direkt im Dorf und unmittelbar gegenüber von einem Biergarten…
An drei Tagen bin ich 310 Kilometer gefahren. Rohrmoossattel, Riedbergpass und das Oberjoch waren dabei. Etwas mehr hatte ich mir vorgestellt, aber auch so war das zum Einstieg in die Berge OK.
Schon am darauffolgenden Pfingstwochenende bin ich für zwei Wochen ins Training nach Tirol und Südtirol gefahren um „richtige“ Berge zu beradeln.
Nun ja. Pfingsten war nass und kalt, mit Neuschnee. Von Sonntag bis Mittwoch kamen da nur 3 Ausfahrten und lumpige 227 Kilometer zusammen. Das hatte ich mir deutlich anders vorgestellt. Die „Königin der Alpen“, das Stilfser Joch sollte es u.a. schon sein. Bei Schnee kein Spaß – das hatte ich schon einmal bei einer Transalp. Auch die Befahrung der epischen „Bieler Höhe“ fiel dem Wetter zum Opfer. Gefahren bin ich weise mehrfach die „Norbertshöhe“, den Hausberg von Nauders, den Ofenpass und natürlich den Reschenpass. Bis zur Staumauer auch die Kaunertaler Gletscherstraße.
Auch hier konnte ich mich ein einem kleinen Innenpool im Wortsinne etwas über Wasser halten.
Zum Glück hatte ich bereits im Frühjahr meine Pläne etwas geändert und St. Anton sowie Andermatt gegen Kaltern getauscht. Hier war ich mir sicher, warmes Wetter vorzufinden.
So war das dann auch. Temperatur von weit über 30 Grad im Schatten hatte ich nun. Man kann es mir nicht Recht machen. Zu kalt – zu heiß – zu nass….
Von Eppan, das Dörfchen mit dem furchtbar überhitzten Zimmer und den schlechten Matratzen, aus bin ich den Mendelpass, Gampenpass, das Penser Joch sowie mehrmals das Eisacktal (unterschiedliche Richtungen) gefahren. Wieder nur 440 Kilometer an drei Tagen.
Fazit: Zwei Wochen, 6 Ausfahrten und nur 667 Kilometer mit knapp 9.200 Höhenmetern.
Ich war mehr als unzufrieden, versuchte zwar Ruhe zu bewahren und mir selbst einzureden, dass dieses das optimale Aufbautraining für die Maratona am 1. Juli-Wochenende war.
In den wenigen Tag zuhause bin ich dann auch nur wenige Kilometer gefahren. Tapering heisst das Zauberwort – „Geduld“ ist ja bekanntlich mein zweiter Vorname.
Die Ruhe und Geduld verließen mich spätestens, nachdem sich die Wettervorhersagen für das Veranstaltungswochenende auf „kalt“ einpendelten. So stand es ernsthaft auf der Kippe, ob ich das Rennrad überhaupt mitnehmen würde. Wenn es noch möglich gewesen wäre, hätte ich die Hotelbuchung storniert und mit meinem Allerwertesten zuhause geblieben.
War es aber nicht und deshalb sind wir am Freitag früh los – mit dem „kleinen Schwarzen“ auf der Anhängerkupplung. Grobe Richtung: Süden…
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