Kurzdistanz in Münster

War das eine Nacht. Die Knochen taten weh ohne Ende – Nachwirkungen vom 4,8 KM-Läufchen gestern Abend. Um kurz vor 7 klingelte brav der Wecker, der prompt einen auf den Kopf bekam. Um 8 Uhr weckte mich dann irgendetwas…
Kein Problem, ich wollte ohnehin erst gegen 8:30h nach Münster fahren – nur wollte ich meine Sachen in Ruhe zusammensuchen und einpacken. So wurde alle ein wenig hektischer.

Im Auto fiel mir nach 10 Minuten zum Glück noch ein, dass ich die Schwimmbrille vergessen hatte.

Nun war also also soweit alles klar für meinen 31. Triathlonstart – den ich zum 30. Mal finishen wollte. Die Zeichen dafür standen nicht zu gut, wenn man die letzen Postings liest.

Im Startbereich am Münsteraner Hafen ging es irgend wie es irgendwie unkoordiniert zu. Der (gedachte) Weg zur Wechselzone war gesperrt („Hier ist die Hölle los, Ihr könnte auf eigene Gefahr dahinten lang gehen“).

Geht gar nicht. Keine Ausschilderung. Auch nach dem Wettkampf war es undurchsichtig, wie man zurück zum Rad und mit dem Rad aus dem Parc Fermé kommt (auf jeden Fall hat mich niemand kontrolliert, was für gewöhnlich üblich ist)

Die Wechselzone ist einer ehemaligen Industriehalle unterbracht, deren Charme ich einfach mal als bedrückend und kühl beschreiben möchte. Die Stimmung hier war allerdings gut. Sowohl von der Moderation mit Musik und Großbildleinwand als auch später von den Zuschauern her.

Der Schwimmstart find 500 Meter weiter im Kanal statt. Der Weg dort hin war zum Teil steinig, weil unbefestigt; einige Glasscherben lagen zwischen dem Kopfsteinpflaster. Nicht so ganz ideal also.
Die Wettkampfbesprechung im Startbereich gab im Wesentlichen das wieder, was auch zwischendurch in der Wechselzone schon immer durchgesagt wurde.

Punkt 11:00 Uhr kam die Sonne zwischen den Wolken heraus und ich startete in der ersten Startgruppe – wie immer von hinten. Dennoch gab es wieder einiges auf die Mütze, woran man sich aber gewöhnt. 18°C hatte das trübe Wasser – erträglich. Es kam mir deutlich wärmer vor, als die 17,5 Grad in Hannover vor zwei Wochen. Der Rest des Schwimmens war unspektakulär. Ich hatte keine Probleme mit der Orientierung, obwohl ich mich aus den Gruppen heraushielt. Die Bojen waren gut sichtbar.
Schwimmausstieg nach 26:37 Minuten , damit kann ich gut leben, obwohl ich dieses Jahr im Becken mit Neo schon schneller war.

In der Wechselzone hatte ich stärker als sonst üblich mit Krämpfen in den Beinen beim Ausziehen des Neo’s und Anziehen der Radschuhe zu kämpfen. Auch die Technik ärgerte mich – ich hatte die Pulsuhr zunächst ganz ausgedrückt und musste sie neu einstellen, dann wieder ausgestellt und von Neuem probiert… Zu guter letzt noch den Helm und die Brille herunter geschmissen.

Aber dann ging’s doch noch auf die Radstrecke. Hier versuchte ich das an Druck zu machen, was ich glaubte, meinen Beinen zumuten zu können. Die meckerten zeitweilig ganz schön. Dennoch wurde ich relativ wenig überholt und konnte im Gegenzug auch einige überholen. Irgendwie spürte ich den Atem meines Vereinskollegen Holger Steuer, der 10 Minuten nach mir gestartet war und ein super Radfahrer ist, schon im Nacken.

So freute ich mich, dass ich ohne von ihm eingeholt worden zu sein noch die WZ 2 erreichte. 01:04:30h brauchte ich für den Radabschnitt inkl. schieben beim ersten Wechsel. Die Radstrecke war mit 37,1 KM aber auch zu kurz geraten.

Nach 01:12 Minuten war ich dann auf der Laufstrecken. Oh weh. Schon nach wenigen Metern wollte ich raus. Alles schrie in mir und die Vernunft sagte „aufhören, sofort“. Das Kleinhirn meldete den Ernstfall an das Großhirn: „Faust geballt, fertig für den Abschuss auf den nächsten Zuschauer, der „schneller“ oder ähnliches ruft“.

Die Blöße wollte ich mir dann aber doch nicht geben. Ich beschloss sehr langsam zu laufen und nach 5 KM auszusteigen. Zwischen KM 1 und 3 war ich die „erste Frau“, die dann aber überholt wurde 😉
Die erste Runde ging zu Ende, ich lief durch die Halle, ballte wieder die Faust und lief auf die zweite Runde. Kurz vor KM 7 kam Holger dann und brachte sicher gute 2-3 Minuten plus die 10 Minuten vom Schwimmen ins Ziel. Chapeau.

Das offizielle Ergebnis fehlt noch. Ich denke, dass ich ca. 2:17:46h gebraucht haben dürfte, denn auch die Laufstrecke war vermutlich nur 9,3 KM lang. Dafür benötigte ich 42:32 Minuten, wobei die Schmerzen ab KM 6 etwas erträglicher wurden.

Auch heute Abend fühle ich mich wesentlich besser als gestern…

3 Kommentare

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