Neue Marathon-Bestzeit „aus der kalten Hose“

Mein Arbeitskollege Bernd sagt: „du bist bekloppt“
Ich muss ihn morgen mal fragen, wie er das meint ;-)) Meine Familie sagte gestern übrigens ähnliches, nachdem ich mich erst am Samstag Nachmittag für das heutige Event angemeldet hatte.

Trotzdem ich mich gestern Abend noch ziemlich auf diesem Lauf gefreut hatte, als um 5 Uhr der Wecker klingelte, war ich wenig motiviert. Wenig motivierend war auch das trübe Herbstwetter und die 12 Grad, als ich um 7 Uhr von zuhause losfuhr.
Zum Start um 9 Uhr war es mich 14 Grad auch nicht zu warm. Der kalte Wind tat ein übriges. Na ja – es sollte ja nur ein langer Trainingslauf werden. Entsprechend weit stellte ich mich in die Mitte des zweiten Startblocks (bei der Startnummernausgabe wollte man mich in den ersten stellen) und entsprechend locker lief ich dann auch los. Kein Startgedrängel, aber auch nach 5 KM wenig Lust. In den Oberschenkeln war ein ungewöhnlich starker Druck zu spüren, die Schienbeine schmerzten etwas – die Belastung aus den letzen Wochen wohl.
Nach 11 gelaufenen KM kamen wir wieder am Startbereich vorbei, eine letzte Gelegenheit auszusteigen, bevor es aus Münster heraus ging. Aber: wir hatten ja schon 1/4 des Weges hinter uns, es (ich) lief locker und entspannt und überholte ständig, immer darauf bedacht, nicht zu schnell zu laufen. Halbmarathon nach etwas über 1:30h etwas Ehrgeiz kam auf, wie dicht ich wohl an die 3 Stunden-Marke herankommen würde. Bei KM 25 wunderte ich mich ein wenig, weil immer noch nichts so richtig weh tat und nachdem das beim KM 30 noch immer so war, versuchte ich, das Tempo noch etwas zu verschärfen – was zwar gefühlt, nicht aber in Wirklichkeit gelang. Die letzen 3 KM zogen sich wie Kaugummi. 1 1/2 KM vor dem Ziel wurde ich zum ersten und wenige hundert Meter vor dem Ziel zum insgesamt zweiten Mal während des gesamten Laufs überholt.
Bei 03:02:37 blieb die Uhr für mich stehen. Persönliche Bestzeit, wenn auch ungeplant.

Ich freue mich zu einen natürlich über die Zeit, zum anderen aber darüber, dass ich den ersten Marathon (es war heute mein insgesamt 10. (ohne den beim IRONMAN)) seit langen wieder komplett, ohne Gehpausen bei den Verpflegungsstellen bzw. unterwegs habe durchlaufen können. Zuhause war ich über Stunden zwar platt wie eine Flunder – so what?

In 5 Wochen laufe ich auf Mallorca – aber nur zum Spaß.