juuut!
Ein Wetter zum Helden zeugen – oder so.
Die Kar-Woche fing recht anstrengend an. Nachdem ich am Sonntag 32 KM gerannt war, bin ich am Montag 20 KM und am Mittwoch noch einmal 18,5 (mit Bergwertung) gelaufen. Das war dann auch genug des Guten für die Laufmuskulatur; zumindest bis Samstag.
Geschwommen bin ich auch. Immerhin zweimal.
Das XXL-Osterwochenende:
– Karfreitag: 100 Rad mit Tim, Ralf und Dave Richtung Warendorf/Telgte/Ostbevern. Sagenhaft, was die drei für (fahrbare) Wege treffen. Es passiert mir selten, dass ich nicht weiß, wo ich gefahren. Freitag war es soweit. Hat mir, besonders bei dem Bilderbuchwetter, großen Spaß gemacht und es war nicht zu anstrengend.
– Samstag: Nach ein wenig Haus- und Gartenarbeit bin ich mittags nach Paderborn zum Osterlauf gefahren. Hier hatte ich mir ja eine neue persönliche Bestzeit erhofft und darauf hin trainiert.
Es war „Reiner-Döpke-Wetter“. Sonne, 25 Grad. Aber: Für die Jahreszeit zu warm. Damit kam ich wohl noch nicht klar. Ab KM 13/14 bin ist stetig etwas langsamer geworden. Immerhin bin ich erst auf den letzen beiden KM von zwei Läufern überholt worden, bis dahin war ich trotz aller Widrigkeiten, auf der Überholspur.
Als Gesamt-65. (Altersklassen Pl. 6) habe ich das Ziel ziemlich am Limit nach 1:27:31h erreicht. 1:24 Minuten langsamer als vor zwei Wochen in Gütersloh. Es scheint mir allgemein ein recht langsames Rennen gewesen zu sein, was wohl dem Wetter geschuldet sein wird. Von daher bin ich dennoch gut zufrieden.
Zufrieden auch deshalb, weil mir nach dem doch anstrengenden Laufs nichts (!) weh getan hat. Auch kein Muskelkater oder so.
– Sonntag: Mehr oder minder ein Ruhetag. Zunächst habe ich die Startunterlagen in Köln für das Radrennen abgeholt und bin anschließend mit Jennie noch knapp 50 KM Rennrad gefahren.
– Ostermontag: Rund um Köln – 100 KM Challenge.
Um kurz nach 5 Uhr früh bin ich dann mal los. Dunkelheit ist ja um die Uhrzeit nichts Ungewöhnliches – aber die Nebelbänke erforderten dann schon um die Uhrzeit hohe Konzentration.
Um kurz nach 7 Uhr war ich pünktlich am Messegelände in Köln und baute bei frischen Temperaturen, so um die 11 Grad mein Rad zusammen. Eine große Kleidungsfrage stellte sich nicht wirklich. Ich war aufgrund der positiven Wettermeldungen auf Wärme eingestellt. Also: kurz/kurz und als notwendiges Übel ein Hauch von Windjacke darüber, um auf dem Weg und vor dem Start nicht komplett auszukühlen. Um 8:30h war ich dann am Start in Leverkusen, eine Stunde vorher. Es wurde zwar hell, aber der Nebel lichtete sich nicht – was auch während des ganzen Rennens so bleiben sollte.
Im Startblock B traf ich dann noch Holger Steuer aus Dissen, der mit seiner Truppe ebenfalls das erste Mal bei einem Radrennen dabei war. Kurz vor dem Start verstaute ich die dünne Jacke in meinem Shirt, noch immer in der Hoffnung auf wärmeres Wetter. 12°C zeigte das Thermometer jetzt an. Pünktlich um 09:30h ging es los. Zunächst Block A, zwei Minuten später wir. Es ging gleich richtig zur Sache. Na ja – ein Radrennen halt und keine RTF.
Ich versuchte, auf den ersten Kilometern nicht direkt mitzuhalten, war mir sicher, dass sich das Tempo noch regulieren würde. Dennoch: die ersten 10 KM lagen schon nach etwas über 15 Minuten hinter uns…
Um ehrlich zu sein: Ich habe von der Strecke nicht so furchtbar viel mitbekommen, war überwiegend damit beschäftigt, Anschluss zu halten oder nicht zu stürzen. Hinzu kam der Nebel, der sich unangenehm auf der Brille niederschlug und die Sicht zusätzlich verschlechterte.
Besonders das Anschluss halten ein einen Zug war wichtig. Einen Moment nicht aufgepasst und die Gruppe, will sagen: der Windschatten war weg. In dem Fall wurde es schwer, das Loch zu zufahren und wieder Anschluss zu bekommen. Das kostet unnötig Energie. Fallweise hatte ich noch einige andere Fahrer hinter mir, so dass wir uns mit der Führungsarbeit abwechseln konnten. Im ungünstigsten Fall muss man eben warten, bis der nächste Zug kommt…
Insgesamt gesehen kam ich recht gut durch, besser als erwartet.
Zwei oder dreimal hatte ich die Situation nicht so ganz unter Kontrolle. Eine Kurve fast zu spät gesehen und so eben noch geschafft, einmal verbremst und irgendetwas war noch…
Insgesamt 8 Anstiege mit bis zu 12% Steigung lagen auf der Strecke, knapp 1200 Höhenmeter insgesamt. Mit dabei war die Kopfsteinpflasterpassage am Schloss in Bensberg, die zweimal zu fahren war. Das erste Mal war OK, beim zweiten Mal waren auch die Teilnehmer der 60-KM-Challenge mit dabei. Das führte dazu, dass das Nadelöhr am Anstieg schnell zu war, und wir schieben müssten. Na ja…
Dummerweise sprang mir auf der unmittelbar danach folgenden Abfahrt die Kette ab, so dass ich zunächst „meine“ Gruppe und geringfügig Zeit verlor. Trotz Beidem hatte ich noch einen Schnitt von 31,8 KM/h auf diesem 10-KM-Abschnitt.
Die letzten 30 KM waren dann wieder easy und schnell zu fahren.
Nach ca. 3:17h war ich im Ziel in Köln. Das offizielle Ergebnis fehlt momentan noch.
Das war dann auch mein erstes Radrennen. Eine Erfahrung, die es wert war, gemacht zu werden – allerdings auch mit einem relativ hohen Risiko verbunden. Der Reiz der Geschwindigkeit und des Gruppenerlebnisses auf der einen – das potentielle Verletzungsrisiko auf der anderen Seite. Ich muss das erst einmal sacken lassen und dann entscheiden, ob ich vielleicht im Oktober ein zweites Radrennen in Münster angehe.
Die nächsten beiden Wochen werden ich nun ruhig angehen lassen und mich auf Hamburg vorbereiten.