Trainingslager Harz

Was guckst Du – ich fress‘  Dich!
Soo. Da sind nun auch die wichtigsten Fragen beantwortet.

Nach drei Tagen im Harz bleibt als Wesentliches festzuhalten:

– Jaco und ich passen menschlich zu einander und spielen in einer Liga (obwohl er ein klassischer Tiefstapler ist.)
– Das Wichtigste aber: Wir brauchen Bier als Sprit. Ohne den kommen wir die Berge nicht anständig hoch  ;-))

Das verlängerte Wochenende sollte ja nicht nur einem einzigen und abschließenden Radtraining vor der TRANSALP sondern vor allem auch den gegenseitigen Kennenlernen dienen. Bislang „kannten“ wir und nur aus einigen Mails und einem Telefonat im letzten Jahr. Ich befürchtete, was Jaco als Wiederholungstäter bestätigte: Die meisten der Rennteilnehmer verbringen die Zeit nach dem Rennen bei Wasser und Fruchtsaft. Alkoholkonsumenten werden schon mal schief angeguckt. Was nun, wenn der Teamkollege einer von der anderen Fraktion ist?
Alle Sorge war umsonst. Das haben wir an den beiden Abenden zusammen mit Jacos lieber Frau ausgelitert.

Sportlich war da auch noch was.
Nachdem ich bereits am Freitagabend nach Goslar angereist und mich in einer schön-ruhigen-aber-spießigen Unterkunft eingenistet hatte, sind wir am Samstagmorgen um 10:00Uhr zur ersten Radeinheit gestartet. Jaco hatte sie sich als Ortskundiger eigens ausgearbeitet. Er kennt im Harz wirklich jeden Winkel  😉
Danke dafür, falls Du das liest!

Nicht zuletzt aufgrund der kühlen Witterung waren wir nach 4:18h und 118 KM (2.25 HM) wieder an der Burg. Der Verkehr war wegen der Pfingstfeiertage und des zumindest trockenen Wetters allerdings schon sehr hoch, was den Spaß ein wenig beeinträchtigt. hat.

Die ersten gut 2 Stunden waren gut zu fahren, wenngleich es mit 12 Grad doch etwas kühl war. Die Temperaturen sanken logischer Weise mit steigenden Höhenmetern. Leider schlug das Wetter dann um und wir quälten uns noch weitere 2:15h bei strömenden Regen und Temperaturen um die 9 Grad durch den Harz. Lediglich an den Anstiegen wurden wir in unseren komplett durchnässten Klamotten wieder etwas warm – die sonst schönen und lang herbei gesehnten Abfahren waren vor Kälte kaum auszuhalten. Nie haben wir so gefroren wie am Samstag! Dennoch kamen 138 KM und gut 2500 Höhenmeter zusammen. Die Kälte hat ganz besonders Jaco als Spanier, der erst im zarten Alter von zwei Monaten nach Deutschland kam und seit dem hier lebt, zugesetzt. Er ist dank seiner Herkunft selbstverständlich ganz andere Temperaturen gewohnt. Ein Wunder, dass er keine Pelzmütze unter dem Helm getragen hat (oder hatte er doch???)

Pizza-Plaza Goslar

Nachdem wir unsere Körperkerntemperatur  zuhause bzw. in der Pension unter der Dusche und im Bett wieder auf Vordermann gebracht hatten, haben wir uns in der Goslarer Altstadt in einer Pizzeria wieder gestärkt.
An dieser Stelle muss gesagt werden: In meinem hohen Alter habe ich noch NIE eine so hervorragende Pizza gegessen wie hier. Und ich bin schon verdammt alt und habe schon verdammt viele Pizzen in mich hinein gedrückt.
Um die konsumierten Biere möchte ich an dieser Stelle kein weiteres Wort verlieren 😉

Das Szenario am Sonntag war ähnlich. Allerdings starteten wir bei strahlendem Sonnenschein und bekamen quasi keinen Regen ab. Kühl war es im Oberharz dann trotzdem.

Brauhaus Goslar

Schon beim ersten Anstieg zum Torfhaus hatte ich Mühe Jaco zu folgen. Nachdem sich der Puls wieder beruhigt hatte, war ich dann am bis zu 15% steilen Anstieg auf den Wurmberg – nach dem Brocken der zweit höchste Berg im Harz, und er höchste Niedersachsen – die Nase knapp vorn.
Nach einer erneut legendären Pizza und dem einen oder anderen Scheidebecher im Goslarer Brauhaus trennten sich dann leider unsere Wege für die nächsten zwei Wochen. Dann geeeehhhht’ss loooss!

Weil Jaco heute früh arbeiten musste und ich alleine nicht fahren mochte, bin ich auf anraten der beiden gelaufen. Nur 3,5 KM von meiner Herberge entfernt liegt die Granetalsperre, die man wunderbar (besonders bei dem warmen Sonnenschein heute) umlaufen kann. Eine Runde um den etwas zackenförmigen Stausee ist erstaunliche 14 KM lang. So war ich froh, dass ich nach 21 KM und 1:37h noch einigermassen pünktlich zum Frühstück zurück im Gästehaus war. Der tiefe Respekt der Wirtin und ihres Sohnes war mir sicher 😉
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