Während meiner Radreise 2018 werde ich erstmals überwiegend im Zelt und wenig in festen Wänden übernachten. Die Entscheidung dazu habe ich schon einige Zeit mit mir ausfechten müssen. Einerseits weiß ich die Bequemlichkeit und Behaglichkeit (meistens) am Ende eines mehr oder weniger langen Tages auf dem Fahrrad schon sehr zu schätzen: Ausziehen, duschen, Wäsche waschen, verpflegen und schlafen. Das alles im warmen und trockenen – nicht immer ganz ruhig und manchmal alles andere als behaglich.
Aber auch nicht ganz billig. 2014 habe ich trotz aller Versuche, ein niedriges Budget zu realisieren, bei durchschnittlich GBP 37,51 – etwas über 1.070 EUR für 23 Tage benötigt. Für 2016 hatte ich für durchschnittlich GBP 46,36 Übernachtungen vorgebucht, was in Summe ebenfalls 1.070 EUR gewesen wären, bei allerdings nur 17 Tagen Reisezeit.
Der schlechte Wechselkurs GBP / EUR kommt mir aktuell natürlich sehr entgegen, allerdings liegend die Kosten für ein B&B im Westen Schottlands hoch. Seeehr hoch. Unter GBP 50 ist kaum etwas zu machen nach oben sind kaum Grenzen gesetzt da kannst Du auch schon mal dicht an den dreistelligen Bereich herankommen. Single-Bed, wohlgemerkt. GBP35 ist eine Seltenheit. Eine Perle quasi, die es nur noch selten gibt.
Nun annonciert natürlich auch nicht an jeder Ecke ein B&B in den Highlands im Internet, was die Raten sicher auch etwas in die Höhe treibt. Sie scheinen alle gut gebucht zu werden – viele haben es nicht nötig, sich überhaupt zu melden… Ein Benehmen, das im Grunde nicht dem typisch Schottischem entspricht.
Eine Alternative zu den B&B’s sind natürlich Hotels, die es im Mutterland des Bed and Beakfast naturgemäß in deutlich geringerer Anzahl gibt – und nicht nur dort…. Oder auch Hostels. Mit 6-10 Hochbetten pro Schlafsaal ist das für mich nicht unbedingt die Option Nummer eins. Dennoch werde ich da zumindest einmal ausprobieren.
Ein Zelt also. In jungen Jahren war ich ein Fan von Camping und konnte mir nichts anderes vorstellen. Das hatte ein Ende, als die Kinder auf die Welt kamen. Mit Saskia und den Jungs war ich dreimal im Zelt unterwegs. Zum Glück bei gutem Wetter. Dem Rücken hat hat es nicht so getaugt. Das eine oder andere schmerzgesteuerte Stöhnen wird meinem neuen Zelt als wohl entweichen :-))
Was ist mir daran wichtig?
Mein Zelt für eine Radreise soll:
- möglichst leicht sein
- ein kleines Packmass haben
- kein Vermögen kosten (<500 EUR)
- ausreichend Platz für 1 Person und Gepäck bieten
- also: ein Tunnelzelt sein
- schnell aufzubauen
- mit eingehängten Innenzelt – damit es beim Aufbau drinnen trocken bleibt
- sturmfest
- eine Abside haben, in der ich bei schlechtem Wetter auch kochen und ggf. Wäsche oder Schuhe trocknen kann
Nach langem hin und her hier der Kompromiss (hauptsächlich dem Kaufpreis geschuldet)
Details
- optimale Ventilation
- große Apsis zum Verstauen, Kochen und erweiterten Wohnen
- aerodynamische Tunnelkonstruktion
- extrem robustes Außenzelt mit Rip-Stop Design
- Eingänge mit farbcodiertem Zipper-Puller
- mehrere Aufbewahrungsmöglichkeiten
- Aufbewahrungstaschen um die Innen- und Außenzelttüren zu verstauen
- einzeln aufgestelltes Außenzelt
- Sitzhöhe
- 3 Gestänge je 8,5 mm, Aluminium
- Abspannleinen je 2,5 mm mit 8 Peanut-Schiebereglern, Aluminium
- 21 quadratische Heringe, Aluminium
- Außenzelt im Rip-Stop look, Wassersäule: 3000 mm
- Zeltboden mit Oxford-Polyester, Wassersäule: 8000 mm
- Gewicht: 3.400 gr
- Maße: Innenraum (L x B X H): 220 x 145 x 100 cm | Stellmaß (L x B): 430 x 165 cm | Packmaß (L x B): 20 x 50 cm
Es ist natürlich kein ausgesprochenes Leichtgewicht. Dasselbe Zelt gibt es in zwei weiteren Ausführungen. Das leichteste, das „SI“ kommt mit unter 2 KG aus – kostet aber auch knapp unter 1.000 EUR. Meines habe ich im Angebot über 235 EUR geschossen
Das „Oppland 2“ ist, wie der Name bereits verrät, nominell ein 2-Personen-Zelt. Erfahrungsgemäß passen auch zwei Personen hinein – aber dann wird es eng. Deshalb habe ich mich für ein etwas größeres entschieden.
Die Innenkabine verfügt über zwei „Türen“. Eine geschlossene Plane und ein Mückennetz – Ob das freilich engmaschig genug ist, um die schottischen Midges abzuwehren, bleibt abzuwarten…