Es fängt an zu laufen

langsam zwar, aber ich habe Hoffnung.

Seit Ostern geht es beim Laufen wieder bergauf. Die Schmerzen kommen allmählich wieder in den Bereich, in dem  ich sie eine zeitlang gut ignorieren kann. Somit haben sowohl die Intensität als auch die Länge der Läufe in den letzten 2-3 Wochen zugenommen.
In dieser Woche war ich nach dem Trainingswochenende nur zweimal laufen, wollte mir eigentlich eine Ruhewoche gönnen. Na ja. Zwei komplette Ruhetage und einem in dem ich „nur“ im Fittnessstudio mit den Gewichten gekämpft habe, sind es auch geworden.

Am Donnerstag habe ich auf meiner 15,1 KM-Hausrunde einen recht guten Run gehabt: 1:06:05h. Das ist ein Schnitt von 4:22 Minuten pro KM – schon fast mein Marathontempo (aber eben nur über 15 KM). Die Beine/Bandscheibe meckern zwar, aber es geht.
Heute stand eigentlich die Sprintdistanz in Paderborn auf dem Programm, was sich in den letzten Tagen als Schwachsinn herausstellte. Dazu muss man wissen, dass viele Triathlonveranstaltungen schon recht früh ausgebucht sind und man sich entsprechend früh Gedanken über die kommende Saisonplanung machen und buchen muss. Im Prinzip geht schon in den nächsten 3-4 Wochen die Ironman-Planung für 2011 über die Bühne, die der kleineren Veranstaltungen fällt bei mir in den Zeitraum Mitte Dezember bis Anfang Januar. Im letzten Jahr war ja komplett offen, ob ich überhaupt wieder einigermaßen würde laufen können. Dennoch hatte ich die Hoffnung, dass ich recht schnell wieder auf Ballhöhe kommen würde, und habe den kompletten Sommer durch geplant. Und gebucht. Ich hatte nicht damit gerechnet, erst so spät wieder auf die Füße zu kommen. Aber so what? Den Tria in Paderborn habe ich gedanklich im Laufe der letzten Woche sausen lassen. Alternativ standen heute ein Radmarathon (200 KM) oder eine lange Laufeinheit zur Auswahl. Was ist sinnvoll und was machbar? Zumal die Wettervorhersage auch nicht soooo berauschend war.

Rückblick: Die 4 Tage im Sauerland waren recht belastend, auch die Radausfahrt am Montag steckte Dienstag und Mittwoch noch in den Knochen und machte sich durch eine ausgeprägte Lustlosigkeit und Müdigkeit bemerkbar. Beides Ruhetage. Am Donnerstag dann der o.g. Tempolauf, über den ich mich wirklich gefreut habe, zumal ich nicht alles gegeben habe.

Der Freitag kam und ging. Ich raffte mich zu einem Besuch des Fitnessstudios auf und war entsetzt über meinen schlechten Trainingszustand nach fast 3 Monaten Abstinenz. Knapp erfolgreich habe ich die Gewichte durchgezogen, die ich im Februar hatte. Ppfffhhhhh…

Samstag: Der Blick auf den Kalender: Nur noch 5 Wochen bis zum Ironman in Frankfurt! Oh Gott. wann war ich das letzte mal Schwimmen? Wann so richtig lang? Also war ich um 10 Uhr m Versmolder Freibad (öffnet nicht früher). Der Schwimmmeister bescheinigte 19°C Wassertemperatur – kalt genug für ein Schwimmen in Neoprenanzug! 4 KM habe ich es ausgehalten, 1:11h – wobei ich nach 3 KM dachte, mir fallen die Arme ab. Nicht vor Kälte. Das Becken hatte ich weitgehend für mich alleine, nur zweimal hatte ich kurz Gesellschaft. Da mag ich so.

Am Nachmittag entschied ich dann (spätestens nach dem Schwimmen war wegen der schmerzenden Arme klar, dass ich definitiv nicht in Paderborn starten würde) für eine Ausfahrt dem roten Büffel. Der ist in diesem Jahr auch irgendwie zu kurz gekommen. Am nächsten Sonntag wird es in Hannover ernst; irgendwie rennt mir die Zeit weg. Es wurde dann eine 76,4 KM Tempoausfahrt, die nach 2:14h mit einem Schnitt von 34 KM/h und schmerzenden Oberschenkeln endete. Wow. Trotzdem ich über Holperdorp gefahren bin und zeitweilig spürbaren Gegenwind hatte. Die Auswirkungen der/des Trainingslagers. Der Büffel wird zum Raumgleiter.

Dementsprechend blieb mir für heute nur noch Plan C – der lange Lauf übrig. Wie lang ist lang? Man kann es ja in KM oder Stunden ausdrücken. Auch hier hilft wieder der Blick auf den Kalender: 5 Wochen noch…. und die längste Einheit in diesem Jahr war gerade mal 21 KM lang/kurz. Oh oh…
Also los und sehen was geht. 24 KM und 2 Stunden wären OK, würden mich aber nicht befriedigen. Nach 9,5 KM kann ich auf die 30 KM-Runde abbiegen, ich laufe geradeaus, fühle mich aber nicht so toll. Die Beine tun schon weh, der Puls auf den ersten 6 KM zu hoch und Durst habe ich auch schon. Schwitze wie Tier. 12 KM – 55 Minuten. Das klingt gut, hier biege ich ab auf die 31,8 KM-Runde. Ob ich das schaffe? Der Schweinehund kläfft, macht wenig Hoffnung. Kurz vor dem Feldmarksee treffe ich einen bekannten Triathleten, wir klagen uns gegenseitig unser Leid mit den Bandscheiben, stellen fest, dass wir beide in Regensburg starten und dann geht’s weiter. Die Hälfte ist ja schon geschafft. Auf den letzten 10 KM wird es jedes Mal schwer. Ich nehme nie etwas zu Trinken oder zu Essen mit. Geld auch nicht. Da geht dann beizeiten der Sprit aus und der Puls hoch. Die Motivation sinkt, die Geschwindigkeit auch, der Schweinehund drängt zum stehenbleiben. Vor Jahren bin ich tatsächlich stehen geblieben. Nicht nur als Pause oder zum pinkeln (kommt ja beides mal vor). Sondern so richtig, 4,5 KM vor zuhause. Christine musste mich abholen. Seit dem nehme ich kein Telefon mehr mit. Heute hatte er kein Glück. Nach knapp 2:26h war ich zurück an der Burg. Total platt und mit schmerzendem Rücken – das wird nach einer unruhigen Nacht morgen aber wieder im Lot sein – sagt die Läufererfahrung.

Fazit der Woche:

– Swim – wieder angefangen, Defizit
– Bike – alles im Lot
– Run . der Daumen zeigt leicht nach oben. Einen Marathon durchlaufen kann ich indes nicht – die Verfassung ist aber besser, als vor 12 Monaten, als ich noch auf dem Weg zur Talsohle war.

Die Mitteldistanz am Sonntag wird einen Aufschluss über meinen derzeitigen Trainingstand geben.

Keep on Running

Ein Kommentar

  1. Hi, bin zufällig auf deinen blog gestossen und finde ihn gut geschrieben. Ich werde in Regensburg zum zuschauen dabei sein und mich vllt fürs nächste jahr inspirieren lassen…Meine LD in 2010 ist wieder in Roth. Wünsche weiterhin gute Ergebnisse und Gesundheit!

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