Émonda

Ich will es mal nicht spannend machen. Da ist er, der Nachfolger oder die Nachfolgerin des „Kleinen Schwarzen“

Mit zunehmendem alter weist das Kleine Schwarze das eine oder andere Wehwehchen auf. darüber habe ich ja in letzter Zeit öfter berichten müssen. Natürlich kann ich es noch problemlos und ohne Risiko fahren; dennoch habe ich mich dazu entschieden noch einmal ein reinrassiges Rennrad in den Stall zu nehmen. Rennen fahre ich ich vermutlich nicht mehr, aber aber schnell unterwegs zu sein schadet ja nicht und an die niedriger werdenden Grenzen zu stoßen, bzw. diese wieder nach oben zu drücken, macht schon riesigen Spaß. Vielleicht verhindert das, dass die Grenzen zu schnell einbrechen. Who knows…
Am Ende bin ich vielleicht der Gesündeste auf dem Friedhof – aber das hat noch paar Fahrradleben lang Zeit.

Nein, ich habe mir kein E-Bike geholt! Warum auch? Na klar, es hat am Pfingstwochenende schon Spaß gemacht, die Unterstützung einzuschalten und ohne Schweißperlen sonstwo am Körper bergauf zu rollen. Aber: es widerspricht meinen sportlichen Ansprüchen nach wie vor. Der Motor bleibt also bis auf weiteres meine Beine.

Achtung: Marken- und Shop-Nennungen: Das ist keine Werbung und mögliche Bewertungen spiegeln meine ganz persönlichen Empfindungen wieder!

Ein Rad aus dem Hause TREK sollte das werden, und meine Wahl fiel auf das „Domane SL6„, welches ich bei den Schraubern meines Vertrauens bestellt habe.  Mittlerweile ist es das vierte Rad, welches ich dort kaufe.
Nur ein paar Tage später riefen sie mich an, um mir ein anderes Rad von TREK vorzustellen, welches erst 14 Tage später auf den Markt kommen sollte.  Das TREK Émonda SL6 Pro (2021) wollten sie mir nicht vorenthalten – und ich sie nicht enttäuschen 😉 (Danke Karsten und Christoph).

Also haben wir die laufende Bestellung kurzerhand storniert und das Neue (in Lithium grey / brushed chrome) geordert. Ich bin da so ein Opfer-Typ: leicht zu überzeugen und dann mit Inbrunst dabei. Das soll nicht heißen, das die beiden mich über den Tisch gezogen haben – oder das ich mich so fühle! Probe gefahren bin ich weder das eine noch das andere Modell. Für das Dritte in Frage kommende Modell „Madone“ reichte das Budget auch in der günstigsten Konfiguration einfach nicht aus 😉

Seit letztem Montag steht “ ÉMONDA“ nun bei mir im Wohnzimmer und ich freue mich bei jedem Anblick aufs Neue darüber. Noch fremdelt es ein wenig – mir tun jedesmal schon nach kurzer Zeit  ziemlich der Rücken und die Bandscheiben weh, aber das bekomme ich auch noch in den Griff. Wir waren ja erst 250 Kilometer zusammen unterwegs.

Ansonsten:
Leicht, leicht leicht: 8,45 KG inklusive Pedalen und Flaschenhalter.Das ist für meine Verhältnisse schon mal eine Ansage. Der Carbonrahmen alleine soll 1.140 gr wiegen.
Aerodynamische Rohre, innenverlegte Schaltzüge und Bremsleitungen. Hydraulische Scheibenbremsen möchte ich eh schon lange nicht mehr missen. Sicherlich nicht die Premier League aber nur knapp darunter. Die noch leichtere „SLR“-Version ist die Ausführung des TREK-SEGAFREDO Profi-Teams.

Dazu kommt das Rad serienmäßig mit 35 mm hohen Carbonfelgen daher – „Tubeless ready“. Ich habe mit tatsächlich dafür entschieden dieses Rad ohne Schläuche zu fahren. Muss man nicht, aber kann man. Wieder das Opfer 😉 … Der Anfang war schon etwas holprig, weil beide Reifen die Luft nicht halten wollten. Mittlerweile verliere ich (die Reifen) „nur“ noch ca. 1 Bar in 24 Stunden.

Tubeless: Was ist der Vorteil?
Mhhh. Ganz klar. Der fehlende Schlauch. Das spart ein unheimliche paar Gramm Gewicht. Vor allem aber befindet sich innerhalb des Reifens eine Dichtmilch, die im Falle eines Durchstichs den Reifen wieder vulkanisiert und schnell abdichtet, so dass man im Schadenfall recht nicht wieder mobil ist.

Der Nachteil?
…ist vor allem die Montage des Reifens, auch das Einfüllen der Dichtmilch in den Reifen will offenbar gelernt sein. Googelt mal… ich will Euch hier nicht mit Details langweilen. Aber: Einmal drauf, soll es wohl funktionieren. Im Moment bin ich noch skeptisch, ob ich dieser Technologie folge oder oder wieder einen Schlauch einziehe – als Ersatz habe ich eh immer einen dabei.

Zurück zum Boliden: Leichter Carbonrahmen, leichte Felgen, Hydraulische Scheibenbremsen. Sagte ich ja schon.
Dazu kommt eine 2×11 Kettenschaltung. So wie die Bremse ebenfalls aus dem Hause Shimano. Manuell, nicht elektrisch geschaltet. 52/36 Kettenblätter vorne, 11/30 ist die Abstufung des Ritzelpaketes der Ultegra-Schaltung am Hinterrad.

Breiter ist mehr
Die gegen die serienmäßigen Bontrager Reifen ausgetauschten 28 mm breiten „Pirelli Cinturato“ fahren sich bei nur 5 Bar Reifendruck ausgesprochen komfortabel und federn im Zusammenspiel mit dem Rahmen Bodenwellen oder harte Absätze wunderbar ab, ohne durch einen höheren Rollwiderstand merklich zu bremsen. Das überrascht mich wirklich. Bisher habe auf den Rennrädern 23 mm schmale und mit 8-9 Bar prall aufgepumpte Pneus gefahren, die so ziemlich jeden Schlag auf die Handgelenke und sonst wo hin weitergegeben haben.

An den neuen Komfort muss ich mich noch gewöhnen. Auf den ersten Fahren habe ich öfter nachgesehen, ob ich einen Platten habe. Seit der heutigen Ausfahrt, der vierten überhaupt, steigt das Vertrauen in Reifen und Rad. Die Fahrt von Holperdorp hinunter war schon ganz ordentlich. Dennoch bin ich zum dritten Mal knapp am ersten 30-er Schnitt vorbei geschrammt. Ich schiebe es mal den ekligen wind in die Schuhe – was nicht ganz abwegig ist. Könnte aber auch am müden Fahrer liegen…

Die Optik
… ist schon echt cool. Für mich bei allen meinen Rädern ein wirkliches Entscheidungskriterium. Was nutzt es, wen man etwas kauft, wenn man es optisch nicht mag?
Die „Lithium Grey“-Lackierung ist ein solides, angenehmes Grau. Zunächst nicht wirklich spektakulär und die die wahre Schönheit offenbart sich erst bei genauerem Hinsehen. Gebürstetes Chrom auf dem Oberrohr und an den Sitzstreben machen den Rahmen zu einem Hingucker. Auch der „TREK“-Schriftzug ist in gebürstetem Chrom gehalten. Das Oberrohr ist zudem im Bereich der Sattelstütze gar nicht lackiert. Hier ist das reine Carbon sichtbar. Klasse!

Unterhalb des Lenkers und des Vorbaus laufen die Bremszüge direkt in den Rahmen. Keine offen verlegten Züge oder Leitungen mehr am Rahmen. Da haben sich die Ingenieure wirklich Mühe gegeben.

Aber nun schau selbst:

TREK ÉMONDA SL6 PRO 2021
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