Soooo.
Zwei Wochen sind seit dem NordseeMan ins Land gegangen. Was ist passiert?
Zunächst und hauptsächlich natürlich das Triathlon-Saisonende in Köln am letzten Wochenende.
Schon am Freitag Abend war ich mit Christine angereist. Die Kinder blieben diesmal zuhause.
Ich hatte mich wieder für das Hotel entschieden, in dem ich schon im letzten Jahr mit Jennie gewohnt hatte. Etwas abseits der Stadt und doch nah genug dran. Da wir erst nach Feierabend losfahren konnten, kamen wir entsprechend spät in Köln an und ließen den Tag direkt bei einem super Essen und einer Flasche Rotwein bei einem Spanier „gleich um die Ecke“ ausklingen.
Der Samstag Morgen ließ sich ziemlich grau und windig an, als wir gegen 10:30 Uhr zum Fühlinger See hinausfuhren, um die Startunterlagen abzuholen. Ich hatte wenig Verlangen mit den Teilnehmern der Samstagswettbewerbe zu tauschen. So verkrümelten wir uns dann auch für dien größten Teil des Tages in die Kölner Innenstadt zum bummeln, essen, trinken, shoppen. Und so.
Am Abend checkten wir noch kurz das Rad am See ein. Da uns das Essen am Freitag zu gut gefallen hatte, sind wir zum Abendessen wieder bei dem Spanier und seinem Rotwein. Während Christine etwas schwächelte, war man später doch ziemlich überrascht, dass ich die ganze Pfanne Paella mit Meeresfrüchten und Fisch alleine verdrückt hatte. Sie war einfach zu lecker.
Das Schöne an dieser Veranstaltung in Köln ist, dass die Mitteldistanz erst um 12:30h gestartet wird. Das erlaubt nicht nur ein ausgiebiges Ausschlafen sondern auch ein ebensolches Frühstück. Als die Teilnehmer der Langdistanz unüberhörbar zwischen 4 und 5 Uhr auf dem Flur unterwegs waren, konnte ich mich in meinem warmen Bett noch so einige Male umdrehen.
In 4 Jahren war dieses meine 4. Teilnahme – mit 4 unterschiedlichen Kursen. Nach der harschen Kritik im letzten Jahr haben die Organisatoren gute Arbeit geleistet.
Die wichtigste Änderung ist die Verlegung der zweiten Wechselzone von Fühlinger See in den Zielbereich in Köln, schräg gegenüber von Dom auf der anderen Rheinseite. Da die Kleiderbeutel vom See ebenfalls hierhin transportiert wurden, entfällt nach dem Wettkampf der lästige Bustransfer zurück zum See. Diesen Schritt kann man, wenn man möchte, schon am Morgen machen. Wir haben also unser Auto im Parkhaus direkt neben dem Zielbereich geparkt und sind bei noch strahlendem Sonnenschein mit dem Shuttlebus raus gefahren. Christine ist dann später, als ich auf dem Rad unterwegs war wieder mit dem Bus zurückgefahren. Gute Sache.
Im Bus hatte ich ziemlich mit Schwindel- und Hitzeanfällen zu kämpfen, die sich erst später, als wir schon lange am See waren, wieder legten.
Das Schwimmen im wie immer kühlen (19°C) glasklaren Wasser der Regattabahn lief entsprechend meinen Erwartungen. Nach 0:43:02h war ich schon (für meine Verhältnisse „schon“) aus dem Wasser – so schnell wie noch nie in Köln, glaube ich. Vor allem aber habe ich in diesem Jahr quasi nichts auf die Mütze bekommen. So schön kann Triathlon-Schwimmen sein.
Genau 4 Minuten dauerte der erste Wechsel mit Umziehen und verpacken der Schwimmsachen im Kleiderbeutel. Sicher, das geht auch schneller – aber warum? Season is over.
An der geänderten Radstrecke muss wohl noch gearbeitet werden, weniger was die Strecke betrifft als vielmehr an der drangvollen Enge dort, die ein windschattenfreies Fahren über mehr als 50 KM nahezu unmöglich machte.
Die erste Runde führt vom See in die Kölner Innenstadt zum Zielbereich über ca. 16,7 KM. Dann beginnt die zweite Runde, eine Große über 54,1 KM, die erneut zurück zum See und dann auf die Strecke der letzen Jahre, wieder am See vorbei und zurück in die Innenstadt führt. Jetzt folgt noch eine kleine Runde über ca. 10,5 KM.
Abgesehen vom Windschatten, den ich trotz einiger Ausbruchversuche nicht entrinnen konnte, lief das ganz gut. Es war trocken mit angenehmen 20-22 Grad und nur mässigem Wind. Irgendwie habe ich wohl meine Gels nicht so richtig vertragen. Auf dem Rad wurde mir erst flau im Magen, dann, auf den letzten 20 KM wurde ich richtig müde, hatte nicht mehr so die richtige Energie um Druck zu machen. In Anbetracht dieser und der bevorstehenden Laufprobleme wollte ich wohl ganz gerne beim zweiten Wechsel aussteigen, ließ es aber.
2:23:45h benötigte ich dafür – der Tacho zeigte später etwas über 85 KM an.
Die neue Laufstrecke führt als Wendepunktstrecke am Rhein entlang, zunächst stromaufwärts, und ist auf der Mitteldistanz zweimal zu bewältigen. Das Wetter hielt sich nach wie vor gut, der Wind kühlte angenehm, und die Schmerzen im Bein waren nicht so schlimm wie in Wilhelmshaven. Dafür machte sich der MAgen mehr und mehr bemerkbar. Wahlweise wurde mir übel, oder ich hatte das Gefühl ein dringendes Geschäft nicht mehr aufhalten zu können. Irgendetwas lag wie ein Stein im Magen. Ich trank Wasser und Cola – das half aber nicht. Die auf der zweiten Runde (1. Runde: 0:52:12 / 10,5 KM) eingelegten Gehpausen waren dann im Grunde ein Gemisch aus Beinschmerzen und Magen/Darm-Problemen.
Aber auch das hatte dann wieder ein Ende. Nach insgesamt 5:11:25h kam ich als 278. ins Ziel, bzw. als 36. der Alterklasse.
Schade ist, dass ich gesund durchaus 20 Minuten schnelle gelaufen wäre und damit in Wilhelmshaven und Köln satt unter 5 Stunden geblieben wäre.
Hätte, wäre, wenn…
Hätte ich Christine nicht mitgenommen, sondern wie in den letzten Jahren eines von den Mädchen, wären wir wohl an diesem Abend nicht mehr nach Hause gekommen. Auf der Rückfahrt wurden die Beschwerden so stark, dass ich mich sowohl übergeben musste als auch starken Durchfall bekam. Zum Glück konnte Christine den Wagen fahren, während ich laborierend auf dem Beifahrersitz lag. Puuhh – können 2 Stunden lang sein!
Am nächsten Morgen war der Spuk dann weitgehend vorbei. Ich fühlte mich zwar wie gerädert, konnte aber zur Arbeit gehen. Es lag wohl an den Gels, die wie ein „Deckel“ auf dem Magen lagen und nicht den Weg der Verdauung genommen hatten – daher auch die Kraftlosigkeit auf dem Rad und beim Laufen.
Insgesamt war das ein schöner Saisonabschluß.
Jetzt kann ich mich noch ein paar Wochen auf das Rennradtraining konzentrieren um dann am 3. Oktober die 150 KM beim Münsterland-Giro zu fahren.
Zwischenzeitlich gärt a schon das eine oder andere für 2010 und 2011. Aber davon mehr in den nächsten Tagen.
P.S.: An der Paella hat es definitiv nicht gelegen!